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Hajszra,cselöre (Hü und Hott) – mit diesen zwei Worten lenken Rinderhirten den Vier-Ochsen-Wagen auf der ungarischen Puszta.
Der Dokumentarfilm versucht das Alltagsleben der Hortobágyer Menschen – Rinderhirten (Gulyás) und Pferdehirten (Csikós) den Zuschauern näher zu bringen. Unsere Protagonisten wurden bereits als Kind von der Puszta „aufgenommen“. Man behauptet, dass diejenigen, die von der Puszta erobert wurden, ihr für immer treu bleiben.
In diesem Dokumentarfilm bekommt man durch innigen und ehrlichen Interviews – wie durch ein Schlüsselloch – einen Einblick in das geheimnisvolle Leben der Hirten, das sonst für Außenstehende verwehrt bleibt. Das Filmteam verbrachte viel Zeit vor Ort, sodass mit den Interviewpartnern nach und nach Vertrauen aufgebaut werden konnte. Schließlich kamen solche Themen zur Sprache wie Zeitempfinden, Relativität des Lebensgeschehens, Liebe zur Arbeit, Berufung, Angst vor der Vergänglichkeit, sowie das Verhältnis zwischen den auf der Puszta hart arbeitenden Männern und ihren Frauen.
Die aufeinanderfolgende kurze Geschichten lassen Bilder über wortkargen oder pfiffigen alten Hirten aufleuchten. Es werden sowohl die Schwierigkeiten des Puszta-Daseins erlebbar als auch der oft auftauchende Humor, der das Leben diesen taffen Typen auf dem gnadenlosen Steppengebiet namens Hortobágy durchwebt. Neben den Gesprächen werden die wunderschönsten Gegenden der ungarischen Puszta, galoppierende Pferdeherde, Viehe in Robusthaltung und zahlreiche schwarz-weiße Zackelschafe gezeigt. Eine weitere Besonderheit sind die furchteinflößende, aber zahme ungarische Graurinde, die von ihren routinierten Hirten auf einzigartiger Weise auf der ganzen Welt ohne Zügel nur mit Worten gelenkt werden. Die als ungarische Puszta bekannte Hortobágy, ist eine Insel der Vergangenheit, auf die man achtgeben sollte. Wenn man sie nicht rettet, wird sie bald mit ihren Einwohnern und deren Geschichten in Vergessenheit geraten. Die Pferdehirten der wilden Osten waren noch nie im Wilden Westen, doch sie beteuern, dass es auch auf der Hortobágy das Leben hart war und auch hart geblieben ist.
(2018-2020) Hortobágy, Máta puszta